Man unterscheidet bei Teppichen zwischen einem Kelim und dem handgeknüpften Teppich. Der Kelim ist ein Webteppich, der in der Freizeit gefertigt wird. Eine vorgezeichnete Vorlage gibt es nicht; er wird nur aus dem Kopf gewebt. Dem Knüpfteppich, zu dem der Orientteppich zählt, liegt ein genaues Muster zugrunde. Das Knüpfen eines Teppichs wird als Beruf anerkannt und ernährt im Orient viele Familien. Die Tätigkeit wird dort vor allem von kleinen Familienbetrieben und Nomadenstämmen übernommen. 

Der Teppich war schon in grauer Vorzeit künstlerischer Gebrauchsgegenstand in Zentralasien. So wurde der älteste Knüpfteppich in einem um ca. 500 vor Chr. errichteten skytischem Grab im Ataigebirge gefunden.

In schriftlich überlieferten Zeugnissen von den Ägyptern, Assyrern und Griechen wurde schon damals über das Vorhandensein von Teppichen berichtet, die auch schon zu jener Zeit als Maß des kulturellen Standards und des Reichtums galten. Allerdings kann man erst vom 13. Jahrhundert an von einer kontinuierlichen Geschichte des Knüpfteppichs sprechen. Der handgeknüpfte Teppich gelangte in den folgenden Jahrhunderten auf zwei Wegen nach Europa: von Kleinasien nach Genua und über das russische Festland in die Nordseehäfen der Niederlande. Im Laufe der Zeit wächst die Nachfrage nach einem echten Knüpfteppich - zum einen als wertvolles Kunstsammlerstück, zum anderen als Einrichtungsgegenstand im gehobenen Haushalt.